Artikel im Teckboten: "Skaterplatz ins Rollen bringen "

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Artikel im Teckbote vom 29.03.2010 von BIANCA LÜTZ-HOLOCH


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Auf Antrag der Holzmadener Bürgerliste kommt das Thema heute in den Gemeinderat

Das Geld steht schon mal bereit. Das alleine genügt allerdings nicht, um die Skateranlage in Holzmaden in die Realität umzusetzen. Wie es jetzt weitergehen soll, wird heute Abend im Gemeinderat diskutiert.

 

Holzmaden. Schon 2009 hatte sich der Holzmadener Gemeinderat dafür ausgesprochen, einen Skaterplatz und Jugendtreff auf der Sport- und Freizeitanlage zu errichten – damals allerdings noch bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung. Über die bereitgestellten 30 000 Euro wurde überdies ein Sperrvermerk verhängt. Mittlerweile ist die Skateranlage wieder ein Stück näher gerückt: Mit der einstimmigen Verabschiedung des Haushalts 2010 stehen nun auch die 30 000 Euro in diesem Jahr zur Verfügung


Zudem scheinen sich zumindest die beiden im Gemeinderat vertretenen Fraktionen jetzt völlig einig zu sein, was die Zukunft des Jugendtreffs angeht: In einer gemeinsamen Erklärung im Mitteilungsblatt haben sich ausnahmslos alle Gemeinderäte der Holzmadener Bürgerliste (HBL) und der Freien Wählervereinigung (FWV) mit ihren Namen hinter die 2009 getroffene Entscheidung für den Bau des Skaterplatzes gestellt.


Ganz so einig ist sich das Ratsrund bei diesem Thema nicht immer gewesen. Die jetzige FWV-Fraktionsvorsitzende Heike Schwarz hatte zwar schon vor einem Jahr für die Skateranlage votiert. „Für Jugendliche ist in Holzmaden je sonst nichts da, wo sie sich treffen können“, ist ihre Ansicht. Ihre beiden damaligen Fraktionskollegen jedoch waren skeptisch geblieben. Auch als Markus Ocker, Gemeinderat der Holzmadener Bürgerliste (HBL) und Leiter des Projekts Skaterplatz, diesen Januar angekündigt hatte, dass für den Bau des Platzes wohl 20 000 Euro mehr benötigt würden, hatte die FWV signalisiert, dass das des Guten zu viel sei.


Diese Probleme scheinen nun aber ausgeräumt. Der Skaterplatz und Jugendtreff soll zunächst nämlich in abgespeckter, aber trotzdem nutzbarer Form kommen. Rechne man die bereits fest zugesagten Spenden dazu, reichen die 30 000 Euro laut Ocker vorerst aus, um den Platz zu gestalten. Die Geräte allerdings müssen noch warten.


So einig sich die Gemeinderäte sind – perfekt ist die Harmonie in Sachen Skaterplatz in Holzmaden aber noch nicht: Bürgermeister Jürgen Riehle hält den gewählten Standort nach wie vor für falsch: „Ich habe seit Jahren die Meinung, dass der Platz zu nahe an der Bebauung ist“, sagt er. Auch die Lage auf dem Sport- und Freizeitgelände lehnt der Bürgermeister ab. Der Bau des Skaterplatzes an diesem Ort käme einem Rückbau der Sportanlage gleich. Der Platz sollte besser sinnvoll von Vereinen genutzt werden. Als Alternative schlägt Riehle einen Standort am Sportheim vor.


Auf den Antrag der Holzmadener Bürgerliste (HBL) hin steht das Thema Skaterplatz nun heute Abend wieder auf der Tagesordnung: „Ziel ist, das Ganze ins Rollen zu bringen“, begründet Jörg Molter, Fraktionsvorsitzender der HBL, den Vorstoß. Denn bevor der Bau des Skaterparks beginnen kann, gibt es noch einiges zu tun: Die Pläne und Entwürfe für die Anlage müssen zunächst noch ihren rechtmäßigen Weg durch den Gemeinderat und das Esslinger Landratsamt als Genehmigungsbehörde nehmen. Zunächst muss der Gemeinderat einen Antrag auf Baubeginn stellen, dann kann die Gemeindeverwaltung die Pläne beim Landratsamt einreichen. Dort wird überprüft, ob etwas gegen den Bau spricht, beispielsweise baurechtliche, naturschutzrechtliche oder immissionsschutzrechtliche Faktoren.


Auf Anfrage des Teckboten gab es von der Bau- und Umweltschutzbehörde des Landratsamts jedoch eher positive Signale. Dort geht man davon aus, dass die Anlage ohnehin nicht genehmigungspflichtig ist, weil sie als Sport- und Spielfläche laufe – und solche seien der neuen Landesbauordnung zufolge „verfahrensfrei“. Was eine mögliche Lärmbelästigung durch den Skaterplatz angeht, so hat das dem Amt zufolge normalerweise keinen Einfluss auf die Genehmigung. Möglich sei jedoch eine Einschränkung der Nutzungszeiten.

 

BIANCA LÜTZ-HOLOCH


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